Fortuna - Schkeuditz
So. Heute sollte es nun soweit sein. Nach dem Hype der letzten Wochen wollte ich mir mal die FortunatInnen "vornehmen".

Soviel vorweg - ich wurde nicht enttäuscht.
Zu Gast waren die Eintracht-Mädels aus Schkeuditz. Schon von der ersten Minute an zeigte sich, wer das Zepter in der Hand hatte. Schkeuditz mit fast generell kontrolliertem Spielaufbau, nur im äußersten Notfall wurden Bälle als Befreiungsschläge nach vorn geschlagen. Doch dazu kam es eher selten. Denn fast permanent belagerten die Schkeuditzerinnen das Tor der Fortuna-Mädels. Vor allem ragten hierbei deren linke Seite mit ihrer Nr. 9 und der Nr. 4 hervor. Beide haben sich offensichtlich gesucht und gefunden. Immer wieder wurde die andere gesucht, welche sich auch regelmäßig freilief, sodass auch immer ein Anspiel möglich wurde. Darüber hinaus waren beide auch im 1:1 stark, sodass über diese Seite immer wieder brandgefährliche Angriffe eingeleitet wurden. Was fehlte, war einfach der letzte Pass bzw. ein richtiger Abschluss. Entweder verhedderte man sich in der vielbeinigen Fortuna-Abwehr, scheiterte an deren Hüterin oder schoss eben daneben. So kam es dann auch, dass eine rekordverdächtige Anzahl von Freistößen durch Fortuna produziert wurde, weil fast alle der Abschläge oder Abstöße ohne Zwischenberührung die Mittellinie überschritten. Irgendwann gegen Ende der ersten HZ kam aber dann das Unvermeidliche. Schkeuditz "kämpfte" den Ball ins Tor. Fortuna bis dahin mit nur wenigen Angriffen, die es nur selten bis zum Tor von Schkeuditz schafften.
In der 2. HZ baute die Nr. 4 von Schkeuditz deutlich sichtbar ab. Die Zusammenspiele mit ihrer "Partnerin" wurden unpräziser, sodass sie dann selbst um ihre Auswechslung bat. Dennoch, in der ersten HZ eindrucksvoll. Damit verlor aber auch das Spiel von Schkeuditz ein wenig an seiner Zielstrebigkeit. Die Nr. 9 rackerte zwar weiterhin ohne Unterlass, es war schon beeindruckend, dass ausgerechnet die Kleinste mit den kürzesten Beinen die wohl, mit Sicherheit, weitesten Strecken zurücklegte. Doch immer wieder blieb sie spätestens an der dritten Gegenspielerin hängen oder der Pass in die Mitte war zu ungenau. Genau in dieser Phase gab es die einzige große Möglichkeit von Fortuna. Eine Spielerin eroberte den Ball weit in der eigenen Hälfte und marschierte, mangels Anspielstationen, über drei Viertel des Feldes, um dann scharf abzuziehen. Der Schuss ging nur knapp daneben und hatte nochmal einen Hallo-Wach-Effekt für Schkeuditz. Jetzt wurde noch einmal besser kombiniert und häufiger aufs Tor geschossen, doch da konnte sich die Torfrau von Fortuna auszeichnen. Wenn sie auch keine Unhaltbaren hielt, so klärte sie doch alle Haltbaren mehr oder minder schön. Besonders eindrucksvoll die auf Paraden häufig folgende Kuller-Rolle.

Innerhalb von 10 min hatte sie geschätzte 10-12 Schüsse abgewehrt. Irgendwann war es dann aber trotzdem soweit. Ein Abstoß wurde von Schkeuditz direkt abgefangen und fand seinen Weg über den Innenpfosten ins Tor.
Am Ende ein nie gefährdeter Sieg für Schkeuditz, der allerdings um Einiges höher hätte ausfallen müssen. Sehenswert auf jeden Fall das gute Zusammenspiel innerhalb der gesamten Mannschaft. Trotzdem - die Chemie bei Fortuna scheint zu stimmen. Es gab kein Gemeckere, man half auch mal der Gegnerin auf, wenn frau sie aus versehen getroffen hatte und entschuldigte sich artig. Das ist nicht immer und überall so. Auch die Befürchtung, dass sie die Schkeuditzerinnen während des Spieles kaputt quatschen könnten, erwies sich als Fehleinschätzung.

Selbst, wenn es dieses Jahr für die Stadtliga sportlich nicht mehr reichen sollte: Die Mannschaft scheint intakt. Doch abgerechnet wird ja immer erst am Schluß. Und das nächste Spiel ist das schwerste. Ein Spiel dauert 90..., ach nee. Wie lange dauerte es gleich?
Achso. Wer im Wust der Zeichen einfach nur das Ergebnis gesucht und nicht gefunden hat: 0:2 (0:1)

Bin zwar nicht so schnell wie Ronaldo, auch nicht so groß. Aber immerhin schon mal so dick.