Regelfrage: Kuriose Regeln!

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Weißer_Ronaldo
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Beitrag von Weißer_Ronaldo » 07.09.2006, 09:42

@ Sveninide: Ganz klarer Widerspruch von meiner Seite! Ich hab´ ein deutliches Bekenntnis abgegeben! Spieler=keine Strafe. TW=Rot. Spielweiterführung=Elfer. Auch wenn´s nach den letzten, zugegebenermaßen logischen Erklärungen von KP, auch nicht vollständig korrekt war. So!!!

Zurück zur Sache. Ich will aber schon unbedingt Recht haben. Im Zweifelsfall sage ich als SR, dass der Regelverstoß des TW auf der Grundlinie stattfand. Das Gegenteil muss mir erst mal einer beweisen. :P :P :P
Bin zwar nicht so schnell wie Ronaldo, auch nicht so groß. Aber immerhin schon mal so dick.

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Re: Neue Regelfrage...

Beitrag von DreiEcken-Elfmeter » 07.09.2006, 10:17

Sveninide hat geschrieben:Man stelle sich vor, ein Angreifer läuft aus Richtung der Eckfahne mit dem Ball in den gegnerischen Strafraum und hat noch zwei Abwehrspieler vor sich (1 Verteidiger und den Hüter). Nachdem er mit Ball am Verteidiger vorbei ist und nur noch den Hüter vor sich hat, entschliesst er sich, den Ball innen am Hüter vorbeizulegen (was Ihm auch gelingt) und auf der anderen Seite am Hüter vobei zu laufen. Dabei verlässt er allerdings das Spielfeld um den Hüter zu umlaufen. Während sich der Angreifer ausserhalb des Feldes befindet wird er vom Hüter am Trikot gehalten und kommt ausserhalb des Spielfeldes zu Fall. Der Ball hat dabei das Spielfeld nicht verlassen...
Ich stimme hier (einmal mehr) KP gerne zu, allerdings möchte ich noch erwähnen, dass ein SR-Ball eine Spielfortsetzung wäre, wenn der SR das Spiel unterbricht. Persönliche Strafe ebenso nach ermessen des SR, da aus der beschriebenen Situation nicht klar wird, ob der TW tatsächlich eine Torchance verhindert hat.Könnte ja sein, dass der Torraum mit Verteidigern voll ist, dann ist wohl eine VW ausreichend...

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Beitrag von Weißer_Ronaldo » 07.09.2006, 10:55

Okay, habe jetzt beim Suchen eine entsprechende Passage gefunden. Ich werde aber den anderen den Spaß am Rätseln nicht verderben, indem ich das schon bekannt gebe.

Ist aber schon gemein. Denn die Lösung einer dieser Teilfragen findet man nicht in den Regeln, sondern nur in den daraus folgenden Anweisungen des DFB.
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Beitrag von CaseyRyback » 07.09.2006, 11:22

Dennoch ist das eigentlich Haarspalterei. Moralisch kanns nur nen Elfer geben. Das würde ich als Schiri auch so durchziehen. Da war der Angriff auf den Stürmer eben auf der Linie. :D :D :D

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Beitrag von Sveninide » 07.09.2006, 13:33

Weißer_Ronaldo hat geschrieben:Ist aber schon gemein. Denn die Lösung einer dieser Teilfragen findet man nicht in den Regeln, sondern nur in den daraus folgenden Anweisungen des DFB.
Du bist ja echt ein Fuchs... aber ich denke ich habe mein Ziel schon erreicht, Ihr redet sachlich über die Regeln. So lernen wir alle was dazu... :wink:

Übrigens @ Casey... die allermeisten SR machen es genauso wie Du das sagst. Die sagen das war auf der Grundlinie und Punkt. Niemand kann Dir wirklich beweisen wie Du die Sache wahrgenommen hast. Die moralische Lösung von Dir ist also korrekt... :roll:

...aber leider Suche ich die richtige regeltechnische Lösung... :wink:
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Beitrag von KP » 07.09.2006, 17:13

@Casey: Wenn der Stürmer tatsächlich außerhalb des Spielfeldes war, dann *muß* der SR IMHO den Elfer "verweigern". Alles andere wäre (meiner Meinung nach) unglaubwürdig und inkonsequent.

Ich bin der Meinung (und das ist jetzt meine eigene, ganz persönliche solche), daß ich als SR den Regeln Geltung zu verschaffen habe. Wenn es also laut Regelwerk keine Spielstrafe geben *kann*, dann *darf* ich da auch keine geben. Diesen Mut zu haben, diese (sicher unpopuläre und umstrittene) Entscheidung zu treffen sollte man als SR schon mitbringen.

Ich mach mich doch sonst unglaubwürdig. Ich verlange von den Spielern die Einhaltung der Regeln und Anweisungen, auch solch "unpopulärer" wie Schmuck weg, Abstand beim Einwurf, Gelb bei "Zum Einwurf ansetzen und Ball dann fallen lassen" usw. Auf der anderen Seite "bieg" ich mir dann in so einem Fall die Regeln zurecht [1]. Wie kann ich denn dann noch vom Spieler verlangen sich an die Regeln zu haltern, wenn ich es nicht mal tue.

Natürlich *kann* man bestimmte Vorgänge auf eine Art und Weise interpretiren bzw. "wahrnehmen", die eine doch etwas populärere Regelanwendung erlauben (im konkreten Fall halt "Stürmer auf der Linie, Elfer" statt "Außerhalb, SR-Ball"). Aber ob man das tun sollte und ob man als SR dann damit "glücklich" wird, ist eine andere Frage.

[1] OK, es ist keine echte Regelbeugung, aber man nimmt bewußt und wider besseren Wissens den "Vorgang anders wahr" um die dann regeltechnisch korrekte für mich "günstigere" Regelanwendung zu erreichen.
Zuletzt geändert von KP am 07.09.2006, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von CaseyRyback » 07.09.2006, 17:35

@KP: Klingt alles plausibel was du da sagst. Sicher hat der Schiri kein Ermessen, wenn der Stürmer quasi auf der Aschebahn erlegt wird, denn da kann man dann nicht verkaufen, dass der Angriff auf der Linie war.
Aber mit Bezug zur Praxis, denke ich, dass kein Stürmer eine solch große Kurve nimmt und so weit außerhalb ist. Deshalb kann man im Zweifelsfall das Foulspiel auf der Linie sehen, was ja zum Strafraum gehört. Und dann möglicherweise die gelbe Karte für den Torwart zücken.
Denn das machen ja eh die meisten Schiris, wenn der Hüter den Stürmer foult und eine klare Chance als letzter Mann vereitelt. Nur um das nochmal kritisch anzufügen :D

Und zum aktuellen Fall wünsch ich keinem Schiri, dass der so in aller Deutlichkeit eintritt.

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Beitrag von Sveninide » 07.09.2006, 20:20

Der Aussage von KP ist eigentlich nix mehr hinzuzufügen...

Ich erläutere das trotzdem nochmal mit meinen eigenen Worten.

Wenn der SR das Spiel unterbricht (was er zweifellos tun sollte), dann muss er den Torhüter verwarnen oder wenn er mit der Aktion eine eindeutige Torchance zunichte gemacht hat, des Feldes verweisen. Spielfortsetzung mit Schiedsrichter-Ball, wo sich der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung befunden hat bzw. wenn dies im Torraum war (wovon wir wohl bei dieser Fragestellung ausgehen können), dann an dem Punkt auf der parallel zur Torlinie verlaufenden Torraumlinie, der dieser Stelle am nächsten liegt.

Um es nochmal zu betonen, man erwartet tatsächlich von den SR, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Egal wie bitter das auch für die angreifende Mannschaft sein mag, Regel ist nun mal Regel!!!

Übrigens möchte ich mich mal beim Webbi bedanken, dass er unserer "Minderheit" einen eigenen Stammtisch geschaffen hat!!!
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Beitrag von Olbinho » 07.09.2006, 23:53

Olbinho hat geschrieben: Zur parallelen Diskussion hier noch eine weitere Frage:
"Ein Stürmer dribbelt an der Seitenauslinie den herauslaufenden Torwart aus und flankt den Ball in die Mitte. Sein Mitspieler will ihn ins leere Tor köpfen. Ein zurückgeeilter Verteidiger kann den Ball aber durch einen Fallrückzieher am Mann ins Toraus klären. Entscheidung?"

Die Auflösung gibt es spätestens am Sonntag.

:D Klickt euch rein auf www.svlinda.de :D
Da wir die erste Frage nun geklärt haben, probiert euch mal an dieser. Würde mich mal interessieren, was ihr in dem Fall entscheiden würdet.
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Beitrag von Sveninide » 08.09.2006, 11:38

So eine ähnliche Frage hatte wir schon mal vor kurzem hier im Forum. Ich gehe davon aus, das der köpfende Angreifer beim Schlagen der Flanke nicht im Abseits steht und dass der Verteidiger beim Fallrückzieher den Angreifer nicht trifft!? Was ich auch noch gern wissen würde ist, hat der Verteidiger den Angreifer wahrgenommen???

Wenn wir das nicht vorher klären landen wir wieder bei der gleichen Diskussion wie zuletzt!
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Beitrag von Olbinho » 08.09.2006, 16:41

Also: Der Stürmer steht natürlich nicht im Abseits und wird vom Verteidiger nicht getroffen. Ob der Verteidiger den Stürmer wahrnimmt, ist für die Klärung der Frage eigentlich egal. Aber nehmen wir einfach an, er nimmt ihn war. Entscheidung?

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Beitrag von Sveninide » 08.09.2006, 19:33

Soll ich gleich antworten oder noch die Meinung der anderen abwarten? Im Übrigen wäre es eben nicht ganz unerheblich gewesen, ob der Verteidiger den Stürmer wahrgenommen hat oder nicht! Auf jeden Fall dann, wenn der Verteidiger den Stürmer bei seinem "gefährlich Spiel" getroffen hätte.
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Beitrag von Olbinho » 08.09.2006, 20:24

Kannst ruhig gleich antworten. Erklär mal bitte, warum das Bemerken eine Rolle spielt.
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Beitrag von DreiEcken-Elfmeter » 09.09.2006, 10:19

Jaja, die Fallrückzieher, die sind schon immer sehr schwierig zu bewerten...

Aus der Beschreibung der Spilsituation ist es nur sehr vage beantwortbar.

Ich interpretiere die Situation mal so:
Ein zurückgeeilter Verteidiger kann den Ball aber durch einen Fallrückzieher am Mann ins Toraus klären.
Der Verteidiger eilt zurück, also kann ich von einer gewissen Spieldynamik ausgehen.
Fallrückzieher an sich sind erlaubt, solange kein Gegenspieler gefährdet wird. Die Aussage "Fallrückzieher am Mann" gibt nicht her, ob der Gegenspieler gefährdet ist.

Daher interpretiere ich die Situation so, dass ein zurückeilender Spieler, der dann auch noch die Muße hat, einen Fallrückzieher durchzuführen, so, dass alleine durch die Dynamik der gesamten Aktion einen Gefährdung des Gergenspielers vorliegt. Folglich entscheide ich auf idF für den Angreifer (und natürlich keine persönliche Strafe).[/quote]

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Beitrag von Olbinho » 09.09.2006, 13:18

Die Interpretation der Aktion passt schon, aber ist die Antwort die richtige?! Die Auflösung gibt es morgen Abend.
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