Spielbericht SV Tapfer 06 Leipzig II - TuS Leutzsch III 2:2 (1:2)
Seit 6 Spielen ungeschlagen, überhaupt erst eines verloren und mit 20 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit diesen Voraussetzungen traten wir unsere Auswärtsfahrt in die Torgauer Straße zum SV Tapfer 06 an. Dort stand uns eine der schwersten Auswärtsaufgaben des Jahres bevor und somit eine Möglichkeit die eigenen Ambitionen im Aufstiegskampf zu unterstreichen. Gleichzeitig hatte das Spiel einen 6 Punkte-Charakter. Mit einem Sieg konnte nicht nur die Tabellenspitze weiter unter Druck gesetzt, sondern auch ein direkter Kontrahent weitesgehend auf Distanz gebracht werden. Dementsprechend wichtig war das Spiel natürlich auch für die Jungs von Tapfer, die den Anschluss zum Führungstrio (LSC II, TuS III und Schönau II) nicht abreißen lassen und gleichzeitig die bittere Niederlage der Vorwoche vergessen machen wollten.
Man konnte also mit einer Begegnung auf Augenhöhe rechnen. Personell konnten wir, bis auf eine Veränderung, auf die siegreiche Elf der Vorwoche zurückgreifen.
Pünktlich um 14.00 Uhr wurde dann, unter guten äußeren Bedingungen und auf für beide Mannschaften mittelmäßigen Geläuf, das von letzten Hundehaufen vor dem Spiel befreit werden musste, die Partie angepfiffen. Zu Beginn versuchten Gäste und Platzherren aus einer gut organisierten Hintermannschaft zu agieren, wollte man doch nicht ins offene Messer laufen. Leider funktionierte dies bei uns nur bedingt. Bereits bei der ersten Ecke für Tapfer gab es Konfussion in unserem Strafraum. Die noch etwas verunglückte Hereingabe, macht Manu erst gefährlich, indem er am Ball vorbeisäbelt. Dann wird ein Spieler von Tapfer an der Strafraumgrenze nicht richtig angegriffen und schlenzt den Ball an Freund und Feind vorbei ins lange Eck. Die frühe Führung für die Heimmannschaft, bei der wir kollektiv schlecht aussahen. Es lag nun an uns eine dementsprechende Reaktion zu zeigen. An der taktischen Einstellung änderte sich in der Folge jedoch beiderseits fast nichts. Somit entwickelte sich ein weitgehend ausgeglichenes Spiel, mit wenig Chancen und viel Mittelfeldgeplänkel. Unsere eigenen Angriffsbemühungen waren noch etwas ungenau und die Tapfer-Defensive, sowie das gute Stellungsspiel des Heim-Hüter's unterbanden alle Gefahr. In der Verteidigung waren wie weiterhin nur bei Ecken und Freistößen gefordert, die aber alle harmlos blieben. Mitte der ersten Hälfte, konnten wir dann mehr Kontrolle in unser Mittelfeldspiel bringen. Man stand enger am Mann, die Ballstaffetten wurden präziser und es wurde auch mehr und mehr der berühmte zweite Ball gewonnen. Somit verlagerte sich das Spiel zunehmend in die Hälfte der 06er. Und der Druck zahlte sich aus. Ein schnell vorgetragener Angriff landet bei Eric auf der linken Außenbahn und von dort setzt er eine Flanke in den Strafraum. Diese findet den Kopf des völlig allein gelassenen John und er markiert ohne Probleme das 1:1. Ein zu diesem Zeitpunkt verdienter Ausgleich und noch viel wichtiger: Zum ersten Mal wirkte Tapfer etwas verunsichert. Auch auf Grund dessen, konnten wir in den nächsten Minuten nachsetzten und den Gegner immer tiefer hinten einschnüren. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis wiederrum Eric allein vor des Gegner's Hüter auftauchte und zum 2:1 an den linken Innenpfosten einschob. Bis zur Halbzeit konnten wir die Führung recht souverän halten, auch weil Tapfer nicht zulegen konnte oder wollte.
Festzuhalten bleibt, dass wir trotz des ersten Gegentreffers in Halbzeit Eins seit dem 3ten Spieltag und somit auch dem frühen Rückstand, Moral bewiesen und das Spiel zu einer wichtigen 2:1 Führung drehen konnten. Klar war jedoch auch, dass Tapfer mit Beginn der zweiten 45 Minuten mehr für das Spiel investieren werden muss. Es galt also hellwach zu sein und sich bietende Kontermöglichkeiten zu nutzen.
Wie vermutet drückte die Heim-11 dann von Beginn an auf den Ausgleich. Und wir taten unser übriges hinzu; spielten fahrig, zu inkonsequent und schafften es nicht für Entlastung zu sorgen. Es hagelte nun im Minutentakt Distanzschüsse auf unser Tor. Der viel zu kleinlich pfeifende Schiedsrichter, ermöglichte den Platzherren dazu noch unzählige Freistöße und daraus folgende Eckbälle. Zu diesem Thema später noch mehr.
Es war dann auch fast unvermeidlich, dass in der 60ten Minute der beste Tapfer-Akteur, der unserem Marcus enteilt war, volley aus 7 Metern in den linken Winkel einnetzten konnte. Sicherlich ein sehenswerter Treffer, aber nach einer abermaligen Ecke auch völlig unnötig. Auch in der Folge blieb der SVT nach Standards und über ihren 10er gefährlich. In dieser Phase waren sie dem 3:2 näher als wir. Wir... das war die Mannschaft die offensiv, aufgrund viel zu hektischen Spiel's, fast komplett abgetaucht war. Erst mit Beginn der letzten 20 Minuten, konnten wir uns etwas befreien. Für die größte Möglichkeit sorgte - schon fast symbolisch - ein Tapfer-Verteidiger selbst, der die Reflexe seines eigenen Hüters prüfte. Auf der Gegenseite sorgte wiederrum die Nr 10 für Gefahr, als er völlig frei aus kurzer Distanz per Kopf an mir scheiterte.
Leider musste auch noch einer unser beständigsten Spieler Robert, verletzungsbedingt das Spiel verlassen. Er blieb ohne Einwirkung des Gegners im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. An dieser Stelle gute Besserung; auch an den in der ersten Hälfte ausgewechselten Tapferer.
Spielfluss konnte in der Folge keine der beiden Mannschaften mehr entwickeln, was auch an den vielen Spielunterbrechungen seitens des Schiris lag. Zwar erhöhten wir den Druck nochmals in den letzten 10 Minuten, aber wirkliche Torgefahr sollte sich auch da nicht mehr entwickeln.
Am Ende steht ein relativ leistungsgerechtes 2:2 Unentschieden auf dem Spielformular, was zwar keiner der beiden Teams wirklich weiterhilft, aber auch aufgrund der anderen Ergebnisse der Staffel nicht unbedingt wehtut. Des weiteren ist zu sagen, dass beide Mannschaften in Anbetracht der Bedeutung des Spieles, sehr fair miteinander umgingen.
Nun nochmal wie bereits angekündigt zu der Rolle des Schiedsrichters in diesem Spiel. Unbestritten ist, dass er fast jeden Zweikampf abpfiff. Dürfen wir den "Punktverlust" aufgrund dessen allein ihm in die Schuhe schieben. Nein! Zwar pfiff er überwiegend Zweikämpfe gegen uns ab, aber wenn man weis wie ein Schiedsrichter pfeift, muss an als Mannschaft darauf klüger reagieren.
Wenn wir uns von Beginn der zweiten Hälfte an einschnüren lassen und Bälle leichtsinnig in der Defensive vertändelt werden, muss man sich nicht wundern, dass aus unnötigen Zweikämpfen unnötige (wenn auch oft unberechtigte) Freistöße entstehen. Bringen wir in dieser Phase mehr Ruhe ins Spiel und agieren auch in der gegnerischen Hälfte, kommt es auch zu solchen Situationen mit Freistößen für uns.
Von daher: Tapfer hat sich den Ausgleich verdient, weil sie mehr für's Spiel getan haben, auch wenn die Leistung des Schieris unter aller Sau war.
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