Eintracht Wiederitzsch AH - SV Panitzsch/Borsdorf AH II. 3:1 (1:1)
Bei bestem Fußballwetter trafen die Tabellennachbarn aufeinander. Der Platz in Wiederitzsch allerdings knochenhart und mit den bekannten Ein- und Ausbuchtungen auf der Lauf- und Spielfläche.
Wiederitzsch begann sehr stark und drängte die Panitzscher gleich ihre eigene Hälfte. Die beiden Stürmer rochierten permanent und brachten dadurch die Panitzscher Defensive immer wieder durcheinander. Durch ihre körperliche Präsenz machten sie viele Bälle fest, wurden selbst gefährlich oder verteilten sie auf dann nachrückende Spieler. So konnten sie auch bald die verdiente Führung erzielen, als der Stürmer sich kraftvoll am rechten Strafraumeck durchsetzte und mit einem satten Schuss ins linke untere Eck unhaltbar einnetzte. Panitzsch gelang es nur selten, sein Kombinationsspiel aufzuziehen, die gelegentlichen Angriffe waren zumeist Stückwerk und blieben ungefährlich. Einmal jedoch konnte sich ein Panitzscher Stürmer nach einem schönen Pass in die Tiefe von seinem Gegenspieler lösen und lief allein auf das Tor der Gastgeber zu. Der Wiederitzscher Verteidiger konnte ihn nur durch ein Foul von hinten am Weiterlaufen abhalten. Dies erkannte der SR zwar, indem er einen Freistoß 22 m vor dem Tor gab, eine persönliche Strafe hingegen blieb völlig aus. Es hätte in dieser Situation nur eine mögliche Konsequenz geben können/müssen: Rot. Der darauffolgende Freistoß wurde scharf und flach aufs Tor getreten, sodass der Hüter ihn nicht festhalten konnte und nach vorn prallen ließ. Der Nachschuss konnte ebenfalls nicht im Tor untergebracht werden. In der Mitte der ersten HZ zog der linke Panitzscher Läufer an der Außenlinie unaufhaltsam davon, flankte von dort auf die nicht mitgelaufenen Mitspieler, der Ball kam auf den kurzen Pfosten zum dort stehenden Torhüter und der hatte dann ein Einsehen. Als alle Spieler sich schon abgewandt hatten, weil der Schlussmann den Ball vermeintlich sicher hatte, vollbrachte dieser das Kunststück, sich diesen irgendwie selbst ins Tor zu bugsieren. Niemand weiß wie, denn keiner hatte es gesehen. Der Frust der Wiederitzscher war natürlich riesig. Bis zur Halbzeit passierten dann keine weiteren Kunststückchen.
Nach der Halbzeitpause versuchte Panitzsch besser ins Spiel zu kommen, dies gelang jedoch nur teilweise. Immer wieder verlor man zu einfach die Bälle und lud damit die Gastgeber zu schnellen Kontern ein. Diese versuchten ihr Glück häufig aus der Entfernung, hatten aber offensichtlich gestern das falsche Zielwasser zu sich genommen. Doch Panitzsch gelang es nun, auch selbst torgefährlicher zu werden und hätte in Führung gehen können, als ein allein durchgebrochener Stürmer aber nicht am ansonsten guten Hüter vorbeikam und auch der Nachschuss das Gehäuse verfehlte. Auf der anderen Seite gab der SR dann jedoch einen mehr als zweifelhaften Elfmeter, als ein Abwehrspieler den Stürmer in einer undurchsichtigen Situation leicht am Bein tuschierte. Der darauf folgende Elfer wurde sicher verwandelt. Der SR "machte seinen Fehler aber wieder gut", als er kurz vor Ende des Spieles einen dann berechtigten Elfer für Wiederitzsch nicht gab.
Nun wollte Panitzsch unbedingt noch wenigstens einen Punkt holen, aber spielerisch ging heute nicht viel zusammen. Immer wieder stand man bei Wiederitzscher Angriffen zu weit vom Gegner entfernt und ließ diesem zu viel Freiraum. Als dann auch noch ein weiterer Durchbruch samt Nachschuss wieder nicht verwertet werden konnte, wurde man sich langsam bewusst, dass man wohl heute bis zum Dunkelwerden hätte weiterspielen können, ohne ein eigenes Tor zu erzielen. Anschließend spielte zwar die Panitzscher Hintermannschaft Eins gegen Eins, um so ein Übergewicht im Mittelfeld zu erzielen, aber eine großartige Änderung brachte dies nicht mit sich. Stattdessen brannte es immer wieder hinten, da nun jeder Wiederitzscher Angriff höchste Gefahr bedeutete. Einer dieser Angriffe, als die Gastgeber ungehindert über deren linke Seite nach vorn spielen konnten und mit dem finalen Pass in die Tiefe die Panitzscher Deckung aushebelten, machte den Sack mit dem 3:1 endgültig zu. Dass der Panitzscher Hüter dabei Pech hatte und den Ball, den er beinahe aus der Ecke rausgefischt hatte, aufgrund einer oben erwähnten Ausbuchtung über sich springen sehen musste, war da nur noch eine Randnotiz. Panitzsch baute in der 2. HZ zwar mehr Druck im Mittelfeld auf und erarbeitete sich auch ein paar Chancen, diese wurden jedoch zu einfach vergeben.
Ein nicht unverdienter Sieg der Wiederitzscher, auch wenn ein Unentschieden im Bereich des Möglichen gelegen hat und sich Wiederitzsch darüber auch nicht hätte beklagen können. Panitzsch, wie schon die letzten Wochen, zu unkonzentriert und nach dem Rückstand mit zu wenig Willenskraft, die Niederlage doch noch abwenden zu wollen.
Bin zwar nicht so schnell wie Ronaldo, auch nicht so groß. Aber immerhin schon mal so dick.