Alles zu RB Leipzig-Markranstädt (alt)

[keepera]

Da Bayer schon Bayer hieß bevor es irgendwelche DFB-Statuten gab und seit je her eine Werkself ist, ist die Lage dort ein wenig anders. Das selbe war es bei Bayer Uerdingen. Bis 1945 gab es auch in und um Leipzig diverse "Werkself´s".
Ob es für den Osten nach 1989 eine Art Übergangslösung gab, würde mich gerade spontan mal interessieren. Als Beispiel fällt mir da jetzt BSG Stahl Nordwest ein, welche sich 89 in SV Nordwest Leipzig und 1990 in SV Oertzen Leipzig umbenannten. Oertzen war damals eine größere Elektrofirma. Weiss da jemand von den alten Hasen mehr?

[CaseyRyback]

Im Lizenzierungsverfahren der DFL unter Berücksichtigung der 50+1 Regel, ist es Vereinen untersagt, den Sponsor im Vereinsnamen aufzunehmen. Bayer Leverkusen gab es aber schon vor dieser Regel.
Genauso wie Carl - Zeiss Jena. Wobei die von der Fa. Zeiss keinen Cent bekommen, sofern ich nicht irre.

[CaseyRyback]

Ob es für den Osten nach 1989 eine Art Übergangslösung gab, würde mich gerade spontan mal interessieren. Als Beispiel fällt mir da jetzt BSG Stahl Nordwest ein, welche sich 89 in SV Nordwest Leipzig und 1990 in SV Oertzen Leipzig umbenannten. Oertzen war damals eine größere Elektrofirma. Weiss da jemand von den alten Hasen mehr?

Soweit ich weiß, gilt dies nur für die Bereiche, bei denen man eine Lizenz beantragen muss. Sternburg Lützschena wäre ja auch so ein Beispiel. Und Sachsenobst Ablaß - Mahlis klingt ja auch nicht nach einer Obstbaumallee.

[keepera]

Hmm stimmt. Aber seit wann braucht man für die Oberliga eine Lizenz
Das man gewisse Auflagen erfüllen muss, wie Stadionsicherheit etc... ist ja klar, aber dass muss man auch in der Bezirksliga. Dennoch gib es für die 5. Liga ja kein Lizenzierungsverfahren in dem Sinne wie es für die höheren Ligen gedacht ist, aber ich schau noch mal nach.

[CaseyRyback]

Ja aber eins drüber gehts ja schon los. Und im Raum Leipzig gibt es ja keinen Verein mehr, der in der Regionalliga spielt. Außer Halle.

[keepera]

Ich hab mich jetzt mal soweit kundig gemacht.
Einschlägig ist § 16 c der DFB-Satzung:

Mitgliedschaft im Ligaverband
1. Vereine der Lizenzligen bzw. Kapitalgesellschaften mit den in sie ausgegliederten Lizenzspielerabteilungen bzw. weiteren wirtschaftlichen geschäftsbetrieben erwerben die Mitgliedschaft im Ligaverband mit Erteilung
der Lizenz durch den Ligaverband.
2. Eine Kapitalgesellschaft kann nur eine Lizenz für die Lizenzligen und damit
die Mitgliedschaft im Ligaverband erwerben, wenn ein Verein mehrheitlich an ihr beteiligt ist, der über eine eigene Fußballabteilung verfügt und der im Zeitpunkt, in dem sie sich erstmals für eine Lizenz bewirbt, sportlich für die Teilnahme an einer Lizenzliga qualifiziert ist.
Der Verein („Mutterverein“) ist an der Gesellschaft mehrheitlich beteiligt („Tochtergesellschaft“), wenn er über 50 % der Stimmenanteile zuzüglich mindestens eines weiteren Stimmenanteils in der Versammlung der Anteilseigner verfügt. Bei der Kommanditgesellschaft auf Aktien muss der Mutterverein oder eine von ihm zu 100 % beherrschte Tochter die Stellung des Komplementärs haben. In diesem Fall genügt ein Stimmenanteil des Muttervereins von weniger als 50 %, wenn auf andere Weise sichergestellt ist, dass er eine vergleichbare Stellung hat, wie ein an der Tochtergesellschaft mehrheitlich beteiligter Gesellschafter. Dies setzt insbesondere voraus, dass dem Komplementär die kraft Gesetzes eingeräumte Vertretungs- und Geschäftsführungsbefugnis uneingeschränkt zusteht. Lizenzvereine und Tochtergesellschaften dürfen weder unmittelbar noch mittelbar an anderen Tochtergesellschaften der Lizenzligen, der 3. Liga oder der Regionalliga beteiligt sein; dies gilt für die Mitglieder von Organen der Tochtergesellschaften bzw. der Lizenzvereine mit Ausnahme des jeweiligen Muttervereins entsprechend. Als mittelbare Beteiligung der Tochtergesellschaft gilt auch die Beteiligung ihres Muttervereins an anderen Tochtergesellschaften.

Ergänzung zur "Bayer" Leverkusen-Frage - ebenso § 16 c:

Über Ausnahmen vom Erfordernis einer mehrheitlichen Beteiligung des Muttervereins nur in Fällen, in denen ein Wirtschaftsunternehmen seit mehr als 20 Jahren vor dem 1.1.1999 den Fußballsport des Muttervereins ununterbrochen und erheblich gefördert hat, entscheidet das Präsidium des DFB auf Antrag des Ligaverbandes.

Dies gilt jedoch alles wieder für die Mitgliedschaft im Ligaverband. Gleiches kann ich für die unteren Ligen nicht finden. D.h. stellt sich mir die Frage warum dann bisher immer SFV-Präsident Reichenbach seine Zustimmung verwehrt hat oder er hat es vorbeugend in guter Absicht getan.

[Spieletrainer]

http://ssvforum.virtualdomains.de/

Die Farbe wurde ja schon geändert ...

[Jürgen Sundermann]

Ist die Stadt Leipzig nicht selbst schuld!?


Vielleicht stimmt dies auch ein wenig. Denn ich denke, dass die Stadt Leipzig jetzt sehr froh über den Einstieg des Millionenschweren Getränkeherstellers bei SSV Markranstädt ist. Ebenso über das hohe Engagement des SFV, welcher ja laut Medienberichten die "notwendige" Objektivität dabei stark vernachlässigt haben soll. Man sprach sogar von "Geburtshilfe" durch den Sportgerichts-Chef Oberholz, persönlich! Vielleicht erhofft sich die Stadt Leipzig dadurch mehr Ruhe in den großen Verfeindungen zwischen Chemie und LOK und glaubt hier eine "unangenehme" Sache im Keim ersticken zu können!? So das sich jetzt nicht nur "neutrale" Fans, sondern auch Fans von LOK oder Chemie die angestrebten Zielsetzungen des neu geborenen RB Leipzig anschauen und untereinander ihren Fußballfrieden finden! Wer weiß?

Aber ich finde, dass die Stadt damit ihren beiden Traditionsvereinen ganz schön vor´s Schienbein tritt. Denn immerhin, egal welcher der beiden Vereine, sind Sie es doch, die mit ihrer Stadt Leipzig eng verbunden sind. Viel deutlicher als Markranstädt! Und weiterhin bleibt es abzuwarten, ob die erhofften "neutralen" Fans denn tatsächlich die neue Red Bull-Arena "stürmen" werden, oder trotzig die Stirn zeigen u. sich doch eher einen heimischen Traditionsverein zugesellen um hart erarbeitete u. nicht gekaufte Fußballleistung zu sehen!

Denn, wie in einem Leserbrief der LVZ zu lesen ist: "Red Bull ist ein Wirtschaftsunternehmen, das den Fußball nur zur eigenen Gewinnmaximierung interessiert, nicht mehr und nicht weniger. Tradition, Werte und eine demokratische Entscheidungsnahme der Fans und Mitglieder sucht man in einem Wirtschaftsunternehmen dieser Art vergebens,..."

Hoffentlich macht sich LEIPZIG mit RB Leipzig, wobei eh niemand an Rasenball Leipzig denkt, nicht zu Deutschlands fußballerischen Lachnummer!

[Becks_159]

@Jürgen Sundermann

1. Ist Leipzig schon die Lachnummer des deutschen Fußballs also was soll sich da ändern
und 2. was will ich mit 2 „Traditionsvereinen „ in der 5. Liga das braucht kein Mensch und wenn ich dann mal guten Fußball in Leipzig sehe ist es mir egal wer dafür gesorgt hat ich genieße es dann einfach.

[Birdman]

[...]
Und weiterhin bleibt es abzuwarten, ob die erhofften "neutralen" Fans denn tatsächlich die neue Red Bull-Arena "stürmen" werden, oder trotzig die Stirn zeigen u. sich doch eher einen heimischen Traditionsverein zugesellen [...]

Ich zum Beispiel. Ich werde mir das mit Sicherheit nicht angucken. Kickers 94 Markkleeberg und unter Abstrichen Lokomotive Leipzig stehen da noch weit, weit vor RB Leipzig. Und wenn ich Bundesligafussball gucken möchte, dann fahre ich auf jeden Fall wieder nach Hoffenheim oder verbinde es mit einem verlängerten Wochenende in Berlin.

Irgendjemand hatte mal den Link zu transfermarkt.de gepostet. Dort konnte man leicht herauslesen, dass dieses "Projekt" außerhalb von Leipzig äußerst belächelt bzw. stark kritisiert wird. Man vergleicht es auch mit den Geschehnissen in Salzburg. Nur wenige sprechen sich für RB Leipzig aus. Nur mal so als Randnotiz ...

Vielleicht schafft es Dynamo Dresden zurück in den Bundesligafussball. Auch wenn ich sie nicht sonderlich mag, dort würde ich auch deutlich lieber hinfahren. Zumal: die haben wenigstens ein geiles Stadion, eines für die Fans. Eigentlich passt RB Leipzig in unsere Schüssel. Ein künstlich gezüchteter Verein, der eher neutrale Zuschauer als eingefleischte Fans anzieht (jedoch logisch: woher sollen sie denn mit einmal kommen!). Dazu ein Stadion ohne Fankurve und weite Distanz zwischen "Fan" und Spieler. Bei einem Aufstieg müssen die Zuschauer Fallschirme mitbringen, wenn sie mir den Spielern feiern wollen ...

Also, ich bin dagegen!

[00gottschalk]

Für RB sollten die Anschaffung vonm Fallschirmen sicher kein Problem sein

[Birdman]

Stimmt, die haben ja dann alle Flüüüüüüüüüügeeeelll! *kotz*

[KP]

Bei aller möglicherweise berechtigten Kritik an RB: Wer um alles in der Welt kann denn zufrieden damit sein, daß Leipziger Fussball sich auf Dauer in Liga 5 abspielt (und ggf. noch von Hunderten Grünen bewacht werden muss!). Die BILD Leipzig heute (jaja, ich weiß, ihr lest alle nur die FAZ zum Mittagessen) war das perfekte Beispiel: Artikel 1: Red Bull, was kann gehen, Arbeitsplätze, Zuschauer, Fanpotential, Stadionauslastung etc pp. Artikel 2: Lok wird verklagt weil angeblich zu doof einen Vertrag rechtzeitig zu kündigen.

Ich hab am Mittwoch SRA gespielt bei RSL gg. Taucha. Ein "Fan" rief immer wieder rein "Wer blau-gelb spielt, kann doch nur verlieren" (Taucha spielte so). Als ob da Lok aufm Platz gestanden hätte. Solche Leute und genau diese Denkweise ist es, die es offenbar notwendig macht, daß hier von extern ein neuer "großer" Club installiert werden muss, wenn man was besseres als Liga 5 und aller 4 Jahre ein paar Länderspiel-Brosamen sehen will.

Ich hab zwar drauf getippt, daß dieser Verein mal (über dem Umweg Frauenfußball) LFC 07 heißt, aber wenn Herr Mateschitz sein Geld lieber nach Leipzig schmeißt statt es in der Salzburger "Provinz" vergammeln zu lassen, immer her damit. Natürlich ist das eigentlich traurig, daß man hier künstlich den SSV Markranstädt entkernen und den "Retortenverein" RB Leipzig zu Hilfe nehmen muss. Aber was ist denn die Alternative? Das die nächsten 20 Jahre weiter zwischen Liga 3-6, Insolvenzen, Pleiten, Ausschreitungen herumlaviert wird? Na danke. Dann lieber Fußball aus der Dose.

Perverse Ironie an der Geschichte: Lok- und Sachsentraditionalisten üben den gemeinsamen Schulterschluß gegen den neuen Feind. Gehts eigentlich noch? Und mir hat immer noch keiner beantwortet, was der Unterschied zwischen einem Red-Bull-geförderten RB Leipzig oder einem RB-geförderten Lok/Sachsen/Chemie/Blau-Weiß Leipzig besteht...

[Weißer_Ronaldo]

... Und mir hat immer noch keiner beantwortet, was der Unterschied zwischen einem Red-Bull-geförderten RB Leipzig oder einem RB-geförderten Lok/Sachsen/Chemie/Blau-Weiß Leipzig besteht...

Mir stellt sich bei dieser Diskussion eine wichtige Frage. Was unterscheidet einen Verein mit "Tradition", der plötzlich einen potenten Sponsor bekommt und sich mit dessen Geldern Spieler aus halb Europa zusammenkauft, von einem Verein ohne "Tradition", der dasselbe tut? ...

[Jürgen Sundermann]

... Und mir hat immer noch keiner beantwortet, was der Unterschied zwischen einem Red-Bull-geförderten RB Leipzig oder einem RB-geförderten Lok/Sachsen/Chemie/Blau-Weiß Leipzig besteht...

Mir stellt sich bei dieser Diskussion eine wichtige Frage. Was unterscheidet einen Verein mit "Tradition", der plötzlich einen potenten Sponsor bekommt und sich mit dessen Geldern Spieler aus halb Europa zusammenkauft, von einem Verein ohne "Tradition", der dasselbe tut? ...

...was will ich mit 2 „Traditionsvereinen „ in der 5. Liga das braucht kein Mensch und wenn ich dann mal guten Fußball in Leipzig sehe ist es mir egal wer dafür gesorgt hat ich genieße es dann einfach.

Dem stimme ich natürlich zu! Ich sehe mir auch lieber ein gutes Fußballspiel im Leipziger Zentralstadion, oder mag es dann auch Red Bull Arena heißen, an und habe einfach nur Freude am schönen Spiel, ganz gleich wie der Leipziger Verein dann auch heißt.

Ich meinte nur, dass mir LOK u. Chemie schon ein wenig leid tun und von der Stadt etwas allein gelassen vorkommen. Denn das was LOK in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat ist schon beachtenswert. Sicher gab es da auch einige Diskrepanzen und es war nicht für jedermann erfreulich, aber sie haben vieles meistens aus eigener Kraft geschafft. In meinen Augen hat die Stadt Leipzig nur nicht genügend "Mumm in den Knochen" so eine prekäre Situation, wie sie zwischen Chemie u. LOK besteht, selbst in die Hand zu nehmen und eigenständig zu regulieren. Aber vielleicht fehlt da auch das Interesse und nun kommt da Red Bull und der SSV Markranstädt gerade recht!?

Mir persönlich ist es gleich, ich empfinde meine Pflicht darin, dass ich im Sinne u. Interesse des LEIPZIGER FUßBALLS jedem Verein, auch Rasenball Leipzig, eine Chance einräume unsere Fußballerherzen zu erobern. Und wenn das ganze mit einem Millionenpaket aus Österreich beflügelt wird und angeblich Aussichten auf guten oder gar Bundesliga-Fußball stellt, um so mehr freut es mich für unsere Stadt und natürlich auch für mich!

Wenn Rasenball Leipzig tatsächlich durchstartet und die Bundesliga oder meinetwegen auch "nur" die 2. Liga erreicht und sich dort konstant mehrere Jahre im Wettbewerb behauptet, dann hat dieser Verein sicher auch irgendwann seine Traditionen, Fans und allen anderen Bundesligavereinen voraus sogar schon sein eigenes Getränk!