Bezirkspokalfinale 2006

 



1. FC Lokomotive Leipzig

3




Bornaer SV 91

1

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3. Juni 2006 18.00 Uhr, Bruno-Plache-Stadion

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Der Weg ins Finale:


LSG Löbnitz  (A)  0 : 3
SV Zschadraß (H)  9 : 1
 FSV Beilrode 09 (H)  4 : 1
 SG LVB Leipzig (H)  2 : 1
 Döbelner SC (H)  4 : 0


Freilos             
SV Ostrau (A)  0 : 4
SSV Markranstädt II (A)  0 : 2
SV RW Mehderitzsch (A)  1 : 5
SV Tresenwald (A)  0 : 2

  (n.V.)

  (n.V.)


 

Aufstellung:

Lok Leipzig: Gehrke, Irrgang (89. Klopf), M. Hänisch, Metzner (67. Wetzig), Diener (80. Dobiasch), Heusel, Rienaß, Köllner, Spiotta, D. Hänisch, Wimberger

Bornaer SV: Lacky, Staudacher, Licht (57. Ebert), Nickel, Nehring, Streitberg (44. Etzold), Döring, Wagner, Paul, Rudolph, Thieme (65. Biedermann)

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Tore: 1:0 Heusel (39.), 2:0 Irrgang (42.), 3:0 Metzner (55.), 3:1 Nickel (82.)

Schiedsrichter: Pflock (Schildau) SR-Assistenten: Otto (Torgau) und Schönknecht (Laußig) 4. Mann: Bitterlich (Leipzig)

Gelb-Rot: M. Hänisch / Lok (62.)

Zuschauer: 6726

 

Spielbericht von www.lok-leipzig.com

Was war das für eine Fußball-Party ... Double 2005 - und jetzt das Double im Jahr 2006! Der 1. FC Lokomotive Leipzig sicherte sich, nach der "Meisterschaft" in der Bezirksklasse, durch einen 3:1 (2:0) Erfolg im Finale des Wernesgrüner Bezirkspokals gegen Bezirksligist Bornaer SV 91 auch den Pokal. Und das vor sensationellen 6.726 Zuschauer (trotz Nieselregen) im Bruno-Plache-Stadion insgesamt verdient! Nach dem Schlusspfiff stürmten die Fans den Rasen und feierten zusammen mit ihren Helden - bis spät in die Nacht - die Rückkehr der Loksche auf die große Fußballbühne. Schließlich dürfen die Kicker aus Probstheida in der kommenden Saison im Landespokal Sachsen (besser bekannt mittlerweile als "Oddset-Pokal") starten und auf Gegner wie Dynamo Dresden, Chemnitz oder sogar den FC Sachsen hoffen. Und einige Fans träumten schon: "Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin!" Erneut erlebten alle treuen Fans einen unvergesslichen Fußball-Abend. Gehen wir chronologisch vor ...

Diesmal blieb in Probstheida das totale Verkehrschaos aus - trotzdem bildeten sich riesige Schlangen auf der Prager Straße und an den Stadionkassen. Trotz Dauer-Nieselregen strömenden (nach 4.000 Tickets, die im Vorverkauf schon weg gingen) noch tausende Fans an die Kassenhäuschen. Lok-Trainer Rainer Lisiewicz konnte seit Wochen mal wieder aus den vollen Schöpfen - 20 Spieler waren fit. 18 konnten aber nur auf dem Spielberichtsbogen stehen. Dieses Schicksal erfuhr Sven Böhm und Patrick Lesser. In die Anfangsformation rückten gleich zwei A-Jugendliche. Der groß gewachsene Anton Köllner ersetzte in der Defensive, den zuletzt etwas formschwachen, Sven Dobiasch. Wirbelwind Felix Diener kam auf Rechtsaußen für Thomas Wetzig ins Spiel und sollte gleichzeitig dabei helfen, etwas defensiver zu beginnen. Die Gäste von Trainer Klaus Havenstein (derzeit punktgleich mit Nordwest Tabellen-Zweiter - wollen aber wohl nicht in die Landesliga aufsteigen) konnten fast aus den vollen schöpfen. Zunächst begann die Partie ohne echte Highlights - dafür mit viel Härte und Emotionen auf beiden Seiten. In der 6. Minute brachte Maik Hänisch einen Freistoß in den BSV-Strafraum, doch Jungspund Felix Diener köpfte aus 10 Metern übers Tor. Borna sammelte dagegen in den folgenden Minuten jede Menge Eckbälle. Doch klare Chancen blieben auch bei den Kickern von Coach Havenstein Mangelware. In der 19. Minute setzte sich Lok-Torjäger René Heusel auf links durch und sprintete bis zur Grundlinie. Doch seine flache Eingabe verpasste Sturm-Kollege und Ex-Bornaer André Irrgang knapp. Auf der Gegenseite kommt Sven Streitberg aus knapp 22 Metern zum Schuss, doch der heute überragende Enrico Gehrke im Lok-Kasten konnte retten (23.). Fünf Minuten später versuchte sich Maik Hänisch mit einer Flanke von links - die wird immer länger und der unsichere Gäste-Keeper Ronny Lachky rettete noch mit etwas Glück zum Eckball. Dann aber mal wieder Borna. Sören Paul bediente den mitgelaufenen Michael Rudolph, der aber von halb links am langen Pfosten vorbei zielte (34.). 120 Sekunden später bejubelten die Lok-Fans den ersten eigenen Eckball. Und die zweite Lok-Ecke in der 39. Minute sollte es dann richtig in sich haben. Kapitän Frank Wimberger brachte den Ball von rechts "kurz" auf Techniker Kai Metzner. Der hält aus 22 Metern einfach mal drauf, der Lederball segelte flach Richtung langen Pfosten. Dort spekulierte Torjäger René Heusel richtig und traf aus spitzen Winkel (aus 1 Meter) zum umjubelten 1:0. Das Plache-Stadion bebte und Heusel setzte eine gigantische Serie fort - er traf bis jetzt in jeder Pokalrunde. Unglaublich! Borna nun plötzlich von der Rolle und Lok schaltete noch einen Gang höher. Nur 130 Sekunden später setzte sich René Heusel auf links durch, geht bis zur Grundlinie und flankte Richtung langen Pfosten. Der Ball zischte über den verdutzten Keeper Ronny Lachky und dahinter köpfte Sturmkollege André Irrgang aus 4 Metern zum 2:0 ein. Schon eine Art Vorentscheidung, zu diesem psychologisch wichtigen Moment. Dies sollte auch der Pausenstand, trotzdem ging die Loksche mit einer kleinen Hypothek in die Kabine. Die heißblütigen Kai Metzner und Maik Hänisch sahen beide schon früh die Gelbe Karte.

Halbzeit zwei begann gleich mit einer schönen Flanke des agilen Felix Diener von rechts, doch am langen Pfosten traf Heusel aus 11 Metern nur das Außennetz (46.). Zehn Minuten später dann die endgültige Entscheidung in Probstheida. Vor allem Dank Gäste-Keeper Lachky. Kai Metzner kommt an den Ball, läuft ein paar Meter und hält aus 22 Metern einfach mal drauf. Lachky hat die Kugel eigentlich schon, doch durch die Nässe rutscht er ihm wieder durch die Hände und zum 3:0 ins Tor. "Oh, wie ist das schön" skandierten die Lok-Fans. Kurios: In der 61. Minute verzeichnete Borna bereits den 10. Eckball. Trotzdem lagen sie mit 0:3 zurück - spielten aber kurz darauf in Überzahl weiter. Flitzer Maik Hänisch ging gegen den eingewechselten Andreas Erzold überhart in den Zweikampf und sah wohl zu Recht von Schiri Peter Pflock aus Schildau die Gelb-Rote Karte. Doch trotz der Unterzahl plötzlich die Gelegenheit zum nächsten Treffer für die Loksche. Doch René Heusel setzte den Schuss aus 18 Metern knapp links vorbei (64.). Sekunden später rettete dann der überragende Enrico Gehrke gegen David Ebert aus 6 Metern, nach dem ein Borna-Schuss abgefälscht wurde. In der 66. Minute brachte Mario Döring einen 18-Meter-Freistoß Richtung Mauer-Eck, doch Gehrke tauchte spektakulär ab und lenkte den Ball noch ins Aus. Den anschließenden Eckball setzten die Gäste per Kopf dann an die Querlatte. Durch atmen war angesagt! Bis zur 77. Minute. Da senzte Lok-Keeper Gehrke im Strafraum einen Bornaer Angreifer um und Schiri Pflock zeigte zu Recht auf den Punkt. Michael Rudolph schnappte sich die Kugel. Läuft an, Gehrke springt nach links, Rudolph zieht nach rechts. Viel zu weit nach rechts und trifft nur die hintere Torhalterung. Riesenjubel im Stadion. Spätestens jetzt war alles klar. Trotzdem kam David Ebert noch einmal aus 9 Metern zum Schuss, doch wieder hielt Enrico Gehrke (in seinem wohl letzten Spiel in der I. Mannschaft - aus beruflichen Gründen!) sicher (79.). Zwei Minuten später noch einmal die Chance für René Heusel aus spitzen Winkel, doch diesmal hatte Borna-Keeper Ronny Lachky Glück. In der 82. Minute gelang Borna dann der 3:1 "Ehrentreffer". Nach einem Freistoß von Wito Biedermann von rechts köpfte Marko Nickel am langen Pfosten aus 9 Metern ins rechte Eck. Anschließende verwaltete die Loksche den Vorsprung sicher und die Fans und Auswechselspieler zählten schon die Sekunden bis zur großen Pokal-Party. 19.51 Uhr ertönte dann der umjubelte Schlusspfiff. Überall spritzte der Sekt. Die Fans liefen aufs Spielfeld und feierten ihre Helden. Bitter dabei: Thomas Wetzig wurde von einem übermütigen Fan böse verletzt und musste behandelt werden. Das öffnen der Stadiontore - manchmal nicht die optimale Lösung. Zum Glück ging es Wetzig zehn Minuten später besser und die umjubelte Mannschaft durfte auf der Tribüne (bei den VIP-Plätzen) den "Wernesgrüner-Pokal" (eigentlich ein übergroßes Bierglas) in Empfang nehmen. Die anschließende Siegerparty ging noch bis spät in die Nacht. Und im Leipziger Nachtleben gingen die Lok-Kicker in die verdiente Verlängerung ...

Fazit: Ein insgesamt verdienter Pokaltriumph. Nun dürfen die Fans, Spieler und Trainer Rainer Lisiewicz schon von einem attraktiven Los im Sachsen-Pokal träumen. Dieser Pokal-Abend war die Krönung einer (erneut!) mehr als erfolgreichen Lok-Saison. Das zweite Double in Folge ... das darf die Mannschaft in der Saison 2006/07 gerne wiederholen. Und schließlich ist der Meistertitel in der Bezirksliga und die Verteidigung des Bezirkspokals nicht unrealistisch. Zudem darf vom Landespokal-Gewinn geträumt werden. Im Fußball ist schließlich alles möglich. Und bis auf 12 "Fußballverrückte" hätte im Dezember 2003 wohl keiner mit dem Erfolg des "neuen" 1. FC Lok gerechnet. Die Erfolgsgeschichte darf gerne weitergehen ...

(von Ronny John)

Presse: 

Lok oder Borna vor dem Double

Es geht um mehr als nur eine Trophäe. Wenn Bornas Fußballer morgen, 18 Uhr, im Leipziger Bruno-Plache-Stadion beim 1. FC Lok zum Bezirkspokal-Endspiel auflaufen, wird gleich um vieles gekämpft: den Pott, die Qualifikation für den Landespokal, die Ehre. Und beiden winkt sogar das so genannte Double. Der Bornaer SV steht in der Bezirksliga-Tabelle aussichtsreich vorn, könnte sich mithin nach dem Pokal auch den Bezirksmeistertitel sichern. Lok hat Platz eins bereits gesichert, wenngleich eine Etage tiefer, in der Bezirksklasse, dafür jedoch überaus souverän.
BSV-Trainer Klaus Havenstein gelang das Double in der Saison 2002/03 mit dem SV Klinga/Ammelshain schon einmal. „Es wäre natürlich schön, das zu wiederholen. Im Pokalfinale stehen die Chancen wohl 50:50“, meint der frühere Torjäger. Für den Bornaer SV wäre es der erste Pokalgewinn. Dagegen stand dieser Pott schon sechsmal in Probstheida (fünfmal für den 1. FC Lok II, einmal für VfB II). Lok-Coach Rainer Lisiewicz sieht die Gäste in der Favoritenrolle: „Die starken Bornaer sind doch schon so gut wie Bezirksmeister“, erklärt der einstige Oberliga-Stürmer. Sein Team fing sich im letzten Punktspiel der Saison am vergangenen Sonnabend eine 2:3-Niederlage ein. „Wir waren eben mal dran, das ist nicht so schlimm. Und mir ist natürlich lieber, dass die Siegesserie gegen Wurzen gerissen ist, als im Finale gegen Borna.“
So wie Lok-Clubchef Steffen Kubald rechnet auch Lisiewicz mit rund 5000 Zuschauern, der Vorverkauf läuft sehr verheißungsvoll. Es ist also mit einer Bezirkspokal-Rekordkulisse zu rechnen. Die Fans werden die Finalisten mit „voller Kapelle“ sehen, beide Teams sind zudem topfit. „Taktisch lasse ich mir etwas einfallen“, kündigt Lisiewicz Überraschendes an. Er hofft wie sein Kollege Havenstein „auf einen fairen Pokalkampf“.        Frank Müller, "Leipziger Volkszeitung" am 02.06.2006

Fotos:

Bezirkspokalsieger

2005   SG Rotation 1950 Leipzig
2004   Hausdorfer SV
2003   SV Klinga/Ammelshain
2002   Kickers 94 Markkleeberg
2001   FC Bad Lausick
2000   FC Bad Lausick
1999   FC Bad Lausick
1998   VfB Zwenkau 02
1997   SSV Markranstädt
1996   FSV Kitzscher
1995   FC Sachsen Leipzig II
1994   SV Oertzen Leipzig
1993   SV Chemie Böhlen
1992   VfB Leipzig II
1991   Döbelner SC