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Aufstellung:
Lok Leipzig:
Gehrke, Irrgang (89. Klopf), M.
Hänisch, Metzner (67. Wetzig), Diener (80. Dobiasch), Heusel, Rienaß,
Köllner, Spiotta, D. Hänisch, Wimberger
Bornaer SV:
Lacky, Staudacher, Licht (57. Ebert), Nickel, Nehring,
Streitberg (44. Etzold), Döring, Wagner, Paul, Rudolph, Thieme
(65. Biedermann)
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Tore: 1:0
Heusel (39.), 2:0 Irrgang (42.), 3:0 Metzner (55.), 3:1
Nickel (82.)
Schiedsrichter: Pflock
(Schildau) SR-Assistenten:
Otto (Torgau) und Schönknecht (Laußig) 4.
Mann: Bitterlich (Leipzig)
Gelb-Rot: M.
Hänisch / Lok (62.)
Zuschauer: 6726
Spielbericht von www.lok-leipzig.com:
Was war
das für eine Fußball-Party ... Double 2005 - und jetzt das
Double im Jahr 2006! Der 1. FC Lokomotive Leipzig sicherte
sich, nach der "Meisterschaft" in der
Bezirksklasse, durch einen 3:1 (2:0) Erfolg im Finale des
Wernesgrüner Bezirkspokals gegen Bezirksligist Bornaer SV
91 auch den Pokal. Und das vor sensationellen 6.726
Zuschauer (trotz Nieselregen) im Bruno-Plache-Stadion
insgesamt verdient! Nach dem Schlusspfiff stürmten die Fans
den Rasen und feierten zusammen mit ihren Helden - bis spät
in die Nacht - die Rückkehr der Loksche auf die große Fußballbühne.
Schließlich dürfen die Kicker aus Probstheida in der
kommenden Saison im Landespokal Sachsen (besser bekannt
mittlerweile als "Oddset-Pokal") starten und auf
Gegner wie Dynamo Dresden, Chemnitz oder sogar den FC
Sachsen hoffen. Und einige Fans träumten schon:
"Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin!" Erneut
erlebten alle treuen Fans einen unvergesslichen Fußball-Abend.
Gehen wir chronologisch vor ...
Diesmal
blieb in Probstheida das totale Verkehrschaos aus - trotzdem
bildeten sich riesige Schlangen auf der Prager Straße und
an den Stadionkassen. Trotz Dauer-Nieselregen strömenden
(nach 4.000 Tickets, die im Vorverkauf schon weg gingen)
noch tausende Fans an die Kassenhäuschen. Lok-Trainer
Rainer Lisiewicz konnte seit Wochen mal wieder aus den
vollen Schöpfen - 20 Spieler waren fit. 18 konnten aber nur
auf dem Spielberichtsbogen stehen. Dieses Schicksal erfuhr
Sven Böhm und Patrick Lesser. In die Anfangsformation rückten
gleich zwei A-Jugendliche. Der groß gewachsene Anton Köllner
ersetzte in der Defensive, den zuletzt etwas formschwachen,
Sven Dobiasch. Wirbelwind Felix Diener kam auf Rechtsaußen
für Thomas Wetzig ins Spiel und sollte gleichzeitig dabei
helfen, etwas defensiver zu beginnen. Die Gäste von Trainer
Klaus Havenstein (derzeit punktgleich mit Nordwest
Tabellen-Zweiter - wollen aber wohl nicht in die Landesliga
aufsteigen) konnten fast aus den vollen schöpfen. Zunächst
begann die Partie ohne echte Highlights - dafür mit viel Härte
und Emotionen auf beiden Seiten. In der 6. Minute brachte
Maik Hänisch einen Freistoß in den BSV-Strafraum, doch
Jungspund Felix Diener köpfte aus 10 Metern übers Tor.
Borna sammelte dagegen in den folgenden Minuten jede Menge
Eckbälle. Doch klare Chancen blieben auch bei den Kickern
von Coach Havenstein Mangelware. In der 19. Minute setzte
sich Lok-Torjäger René Heusel auf links durch und
sprintete bis zur Grundlinie. Doch seine flache Eingabe
verpasste Sturm-Kollege und Ex-Bornaer André Irrgang knapp.
Auf der Gegenseite kommt Sven Streitberg aus knapp 22 Metern
zum Schuss, doch der heute überragende Enrico Gehrke im
Lok-Kasten konnte retten (23.). Fünf Minuten später
versuchte sich Maik Hänisch mit einer Flanke von links -
die wird immer länger und der unsichere Gäste-Keeper Ronny
Lachky rettete noch mit etwas Glück zum Eckball. Dann aber
mal wieder Borna. Sören Paul bediente den mitgelaufenen
Michael Rudolph, der aber von halb links am langen Pfosten
vorbei zielte (34.). 120 Sekunden später bejubelten die
Lok-Fans den ersten eigenen Eckball. Und die zweite Lok-Ecke
in der 39. Minute sollte es dann richtig in sich haben.
Kapitän Frank Wimberger brachte den Ball von rechts
"kurz" auf Techniker Kai Metzner. Der hält aus 22
Metern einfach mal drauf, der Lederball segelte flach
Richtung langen Pfosten. Dort spekulierte Torjäger René
Heusel richtig und traf aus spitzen Winkel (aus 1 Meter) zum
umjubelten 1:0. Das Plache-Stadion bebte und Heusel setzte
eine gigantische Serie fort - er traf bis jetzt in jeder
Pokalrunde. Unglaublich! Borna nun plötzlich von der Rolle
und Lok schaltete noch einen Gang höher. Nur 130 Sekunden
später setzte sich René Heusel auf links durch, geht bis
zur Grundlinie und flankte Richtung langen Pfosten. Der Ball
zischte über den verdutzten Keeper Ronny Lachky und
dahinter köpfte Sturmkollege André Irrgang aus 4 Metern
zum 2:0 ein. Schon eine Art Vorentscheidung, zu diesem
psychologisch wichtigen Moment. Dies sollte auch der
Pausenstand, trotzdem ging die Loksche mit einer kleinen
Hypothek in die Kabine. Die heißblütigen Kai Metzner und
Maik Hänisch sahen beide schon früh die Gelbe Karte.
Halbzeit
zwei begann gleich mit einer schönen Flanke des agilen
Felix Diener von rechts, doch am langen Pfosten traf Heusel
aus 11 Metern nur das Außennetz (46.). Zehn Minuten später
dann die endgültige Entscheidung in Probstheida. Vor allem
Dank Gäste-Keeper Lachky. Kai Metzner kommt an den Ball, läuft
ein paar Meter und hält aus 22 Metern einfach mal drauf.
Lachky hat die Kugel eigentlich schon, doch durch die Nässe
rutscht er ihm wieder durch die Hände und zum 3:0 ins Tor.
"Oh, wie ist das schön" skandierten die Lok-Fans.
Kurios: In der 61. Minute verzeichnete Borna bereits den 10.
Eckball. Trotzdem lagen sie mit 0:3 zurück - spielten aber
kurz darauf in Überzahl weiter. Flitzer Maik Hänisch ging
gegen den eingewechselten Andreas Erzold überhart in den
Zweikampf und sah wohl zu Recht von Schiri Peter Pflock aus
Schildau die Gelb-Rote Karte. Doch trotz der Unterzahl plötzlich
die Gelegenheit zum nächsten Treffer für die Loksche. Doch
René Heusel setzte den Schuss aus 18 Metern knapp links
vorbei (64.). Sekunden später rettete dann der überragende
Enrico Gehrke gegen David Ebert aus 6 Metern, nach dem ein
Borna-Schuss abgefälscht wurde. In der 66. Minute brachte
Mario Döring einen 18-Meter-Freistoß Richtung Mauer-Eck,
doch Gehrke tauchte spektakulär ab und lenkte den Ball noch
ins Aus. Den anschließenden Eckball setzten die Gäste per
Kopf dann an die Querlatte. Durch atmen war angesagt! Bis
zur 77. Minute. Da senzte Lok-Keeper Gehrke im Strafraum
einen Bornaer Angreifer um und Schiri Pflock zeigte zu Recht
auf den Punkt. Michael Rudolph schnappte sich die Kugel. Läuft
an, Gehrke springt nach links, Rudolph zieht nach rechts.
Viel zu weit nach rechts und trifft nur die hintere
Torhalterung. Riesenjubel im Stadion. Spätestens jetzt war
alles klar. Trotzdem kam David Ebert noch einmal aus 9
Metern zum Schuss, doch wieder hielt Enrico Gehrke (in
seinem wohl letzten Spiel in der I. Mannschaft - aus
beruflichen Gründen!) sicher (79.). Zwei Minuten später
noch einmal die Chance für René Heusel aus spitzen Winkel,
doch diesmal hatte Borna-Keeper Ronny Lachky Glück. In der
82. Minute gelang Borna dann der 3:1
"Ehrentreffer". Nach einem Freistoß von Wito
Biedermann von rechts köpfte Marko Nickel am langen Pfosten
aus 9 Metern ins rechte Eck. Anschließende verwaltete die
Loksche den Vorsprung sicher und die Fans und
Auswechselspieler zählten schon die Sekunden bis zur großen
Pokal-Party. 19.51 Uhr ertönte dann der umjubelte
Schlusspfiff. Überall spritzte der Sekt. Die Fans liefen
aufs Spielfeld und feierten ihre Helden. Bitter dabei:
Thomas Wetzig wurde von einem übermütigen Fan böse
verletzt und musste behandelt werden. Das öffnen der
Stadiontore - manchmal nicht die optimale Lösung. Zum Glück
ging es Wetzig zehn Minuten später besser und die umjubelte
Mannschaft durfte auf der Tribüne (bei den VIP-Plätzen)
den "Wernesgrüner-Pokal" (eigentlich ein übergroßes
Bierglas) in Empfang nehmen. Die anschließende Siegerparty
ging noch bis spät in die Nacht. Und im Leipziger
Nachtleben gingen die Lok-Kicker in die verdiente Verlängerung
...
Fazit:
Ein insgesamt verdienter Pokaltriumph. Nun dürfen die Fans,
Spieler und Trainer Rainer Lisiewicz schon von einem
attraktiven Los im Sachsen-Pokal träumen. Dieser
Pokal-Abend war die Krönung einer (erneut!) mehr als
erfolgreichen Lok-Saison. Das zweite Double in Folge ... das
darf die Mannschaft in der Saison 2006/07 gerne wiederholen.
Und schließlich ist der Meistertitel in der Bezirksliga und
die Verteidigung des Bezirkspokals nicht unrealistisch.
Zudem darf vom Landespokal-Gewinn geträumt werden. Im Fußball
ist schließlich alles möglich. Und bis auf 12 "Fußballverrückte"
hätte im Dezember 2003 wohl keiner mit dem Erfolg des
"neuen" 1. FC Lok gerechnet. Die Erfolgsgeschichte
darf gerne weitergehen ...
(von
Ronny John)
Presse:
Lok oder Borna vor dem Double
Es geht um mehr als nur eine Trophäe.
Wenn Bornas Fußballer morgen, 18 Uhr, im Leipziger
Bruno-Plache-Stadion beim 1. FC Lok zum
Bezirkspokal-Endspiel auflaufen, wird gleich um vieles gekämpft:
den Pott, die Qualifikation für den Landespokal, die Ehre.
Und beiden winkt sogar das so genannte Double. Der Bornaer
SV steht in der Bezirksliga-Tabelle aussichtsreich vorn, könnte
sich mithin nach dem Pokal auch den Bezirksmeistertitel
sichern. Lok hat Platz eins bereits gesichert, wenngleich
eine Etage tiefer, in der Bezirksklasse, dafür jedoch überaus
souverän.
BSV-Trainer Klaus Havenstein gelang das Double in der Saison
2002/03 mit dem SV Klinga/Ammelshain schon einmal. „Es wäre
natürlich schön, das zu wiederholen. Im Pokalfinale stehen
die Chancen wohl 50:50“, meint der frühere Torjäger. Für
den Bornaer SV wäre es der erste Pokalgewinn. Dagegen stand
dieser Pott schon sechsmal in Probstheida (fünfmal für den
1. FC Lok II, einmal für VfB II). Lok-Coach Rainer
Lisiewicz sieht die Gäste in der Favoritenrolle: „Die
starken Bornaer sind doch schon so gut wie
Bezirksmeister“, erklärt der einstige Oberliga-Stürmer.
Sein Team fing sich im letzten Punktspiel der Saison am
vergangenen Sonnabend eine 2:3-Niederlage ein. „Wir waren
eben mal dran, das ist nicht so schlimm. Und mir ist natürlich
lieber, dass die Siegesserie gegen Wurzen gerissen ist, als
im Finale gegen Borna.“
So wie Lok-Clubchef Steffen Kubald rechnet auch Lisiewicz
mit rund 5000 Zuschauern, der Vorverkauf läuft sehr verheißungsvoll.
Es ist also mit einer Bezirkspokal-Rekordkulisse zu rechnen.
Die Fans werden die Finalisten mit „voller Kapelle“
sehen, beide Teams sind zudem topfit. „Taktisch lasse ich
mir etwas einfallen“, kündigt Lisiewicz Überraschendes
an. Er hofft wie sein Kollege Havenstein „auf einen fairen
Pokalkampf“. Frank
Müller, "Leipziger Volkszeitung" am 02.06.2006
Fotos:
Bezirkspokalsieger
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2005 |
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SG Rotation 1950 Leipzig |
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2004 |
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Hausdorfer SV |
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2003 |
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SV
Klinga/Ammelshain |
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2002 |
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Kickers
94 Markkleeberg |
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2001 |
|
FC Bad Lausick |
|
2000 |
|
FC Bad Lausick |
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1999 |
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FC Bad Lausick |
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1998 |
|
VfB Zwenkau 02 |
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1997 |
|
SSV
Markranstädt |
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1996 |
|
FSV Kitzscher |
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1995 |
|
FC
Sachsen
Leipzig II |
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1994 |
|
SV Oertzen
Leipzig |
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1993 |
|
SV
Chemie Böhlen |
|
1992 |
|
VfB Leipzig II |
|
1991 |
|
Döbelner SC |
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