Re: Nationaltorwort Robert Enke tot
Verfasst: 14.11.2009, 12:29
Casey, Du weißt ja, dass ich da völlig entgegengesetzter Meinung bin.
Die Begründung, "weil es woanders noch schlimmer ist, ist das eigentlich gar nicht so schlimm und deshalb lassen wir alles so, wie es ist", kann ich nicht teilen. Man kann trotzdem das Eine tun, ohne das Andere aus den Augen zu verlieren oder ggf. sogar auch in Angriff zu nehmen. Wir sind nicht gezwungen, alles hinzunehmen wie es ist. Sonst würden wir heute noch mit Holzstöcken Berglöwen erschlagen mit der Begründung, dass man sich woanders noch von Wurzeln ernährt, weil man den Gebrauch von Holzstöcken noch nicht erlernt hat.
Dass das Problem von Depressionen kein materielles ist, ist ja gerade durch den Selbstmord Robert Enkes eindrucksvoll nachgewiesen worden. Eben weil er alle finanziellen Möglichkeiten hatte, anders als viele andere, denen es ähnlich geht, und trotzdem für sich keinen anderen Ausweg gesehen hat, weil er mit dem permanenten Funktionieren-Müssen und keine-Schwäche-zeigen-dürfen nicht zurechtgekommen ist, sollte dies ein, wenn auch trauriger, Anlass sein, über die Ursachen dessen nachzuforschen. Nicht, um Schuldige in Form von Personen, die wohl auch Robert Enke selbst nicht hätte benennen können, zu finden, sondern um die Ursachen zu suchen, die ihn offensichtlich dazu gezwungen haben, sich das Schlimmste anzutun, was man sich selbst nur antun kann.
Gerade die hohe Anzahl der Betroffenen zeigt doch, dass es ein Thema ist, dem man sich stellen muss. Denn durch Totschweigen wird man dieses Problems keinesfalls Herr. Dies wird aber passieren, weil nun auf diesen einen Prominenten, der dadurch das Licht der Öffentlichkeit kurzzeitig auf dieses Problem gelenkt hat, wieder Huntertausende Unbekannte folgen werden, die nicht mehr wahrgenommen werden.
Die Begründung, "weil es woanders noch schlimmer ist, ist das eigentlich gar nicht so schlimm und deshalb lassen wir alles so, wie es ist", kann ich nicht teilen. Man kann trotzdem das Eine tun, ohne das Andere aus den Augen zu verlieren oder ggf. sogar auch in Angriff zu nehmen. Wir sind nicht gezwungen, alles hinzunehmen wie es ist. Sonst würden wir heute noch mit Holzstöcken Berglöwen erschlagen mit der Begründung, dass man sich woanders noch von Wurzeln ernährt, weil man den Gebrauch von Holzstöcken noch nicht erlernt hat.
Dass das Problem von Depressionen kein materielles ist, ist ja gerade durch den Selbstmord Robert Enkes eindrucksvoll nachgewiesen worden. Eben weil er alle finanziellen Möglichkeiten hatte, anders als viele andere, denen es ähnlich geht, und trotzdem für sich keinen anderen Ausweg gesehen hat, weil er mit dem permanenten Funktionieren-Müssen und keine-Schwäche-zeigen-dürfen nicht zurechtgekommen ist, sollte dies ein, wenn auch trauriger, Anlass sein, über die Ursachen dessen nachzuforschen. Nicht, um Schuldige in Form von Personen, die wohl auch Robert Enke selbst nicht hätte benennen können, zu finden, sondern um die Ursachen zu suchen, die ihn offensichtlich dazu gezwungen haben, sich das Schlimmste anzutun, was man sich selbst nur antun kann.
Gerade die hohe Anzahl der Betroffenen zeigt doch, dass es ein Thema ist, dem man sich stellen muss. Denn durch Totschweigen wird man dieses Problems keinesfalls Herr. Dies wird aber passieren, weil nun auf diesen einen Prominenten, der dadurch das Licht der Öffentlichkeit kurzzeitig auf dieses Problem gelenkt hat, wieder Huntertausende Unbekannte folgen werden, die nicht mehr wahrgenommen werden.